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sicher hab ich das schonmal


erwähnt: la chaux-de-fonds ist die abgefuckteste stadt der schweiz. man muss einfach mal dort gewesen sein, sonst hält man so etwas in westeuropa nicht für möglich. unser konzert dort fand gestern statt, in einem der hässlichsten 1930er-jahre kirchenbauten, die ich jemals sah. die beklemmung, die man hier spürt, versucht jede gestaltung eines musikalischen vortags für sich einzunehmen und das ist besonders schlimm. ausserdem roch es auf eine üble art kirchig. in worte fassen könnte man das vielleicht so (leider keine kamera dabei): man steigt monumentale, vor dem publikum emporweisende steinstufen hinauf, betritt den zentralen balkonartigen beton-kanzelblock (reformierte kirche), schaut von der mitte auf die gläubigen herab und denkt: »von hier hat schonmal der führer gesprochen!«. nun, man weiss, der war sicher nicht hier und es hilft sein unbehagen damit zu bedämpfen, dass man sich ablenkt: »würde ich diesen raum als disco nutzen, dann wäre diese dicke, kantige kanzel in dunkelblaues licht getaucht, der platz für den dj«. geil. der blumenschmuck betand aus osterglocken in graninivasen.

das gebäude hatte seine letzte sanfte renovierung vermutlich in den sechzigern. und aus diesem jahrzehnt (es sind auf den monat genau 40 jahre) stammt ein gestern aufgeführtes stück. das kam so gut, dass der beton dem druck eigentlich nicht mehr stand hielt. wir waren recht angetan. diese musik geht so herrlich am mainstream vorbei und darum liebe ich das. dem publikum hats wohl auch gefallen:

Spiele einen Ton so lange bis du seine einzelnen Schwingungen hörst Halte ihn und höre auf die Töne der anderen auf alle zugleich, nicht auf einzelne – und bewege langsam deinen Ton bis du vollkommene Harmonie erreichst und der ganze Klang zu Gold zu reinem, ruhig leuchtendem Feuer wird.
karlheinz stockhausen - setz die segel zur sonne für ensemble. (aus den sieben tagen. mai 1968) download 6.1MB: mp3, 6'37"


 
[music]   
any comments?!  
  

fand ich interessant zu hören. 2 fragen hätte ich noch:

  • gibt es zu den tonhöhen genenaue[re] angaben in der partitur?
  • die sänger müssen auch die instrumente spielen?

 
on Montag, 05.05.2008 at 9:58 vorm., garbageman answered:
  • das gibt es meines wissens nicht. die partitur (bzw. die beschreibung für das, was während der aufführung auf der bühne abgeht) wurde nach stockhausen's o.g. text erstellt und die aufführung selber war quasi intuitiv. schade für den 'nur ton' hier, denn das visuelle gehört eigentlich ja auch zur performance.
  • 'für ensemble' heisst nicht unbedingt, dass überhaupt gesungen wird, oder wie sich die instrumente für das stück zusammensetzen. in unserem fall waren das zehn stimmen, eine posaune, eine klarinette und zwei lautsprecher (vorbereitete cd). ich war mal im netz auf der suche nach anderen interpretationen vom stück. leider ohne erfolg.








 

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ein absolut genialer song!
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oh ja! diese ginkarte!
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