schade. »katzenball« ist ein film, der es nicht über die schweizer landesgrenzen hinaus schaffen wird. doku-filme zu synchronisieren ist nämlich ein unding und beim untertiteln auf hochdeutsch bleibt die hälfte auf der strecke. so schade ist die regionale begrenztheit dann aber auch wieder nicht, denn dem film fehlt etwas an substanz. katzenball ist ein dokumentarfilm aus interviews mit fünf lesbischen frauen unterschiedlicher generationen, mit einer menge archivmaterial, nett zusammengeschnipselt, so wie man es auf der filmhochschule im fach 'doku' lernt. tadellos, doch es fehlt leider der punkt, auf den der film kommen sollte, unvermittelt ist er nämlich zu ende (immerhin ist dann zu ende!). das überwiegend weibliche publikum (von der buschauffeuse bis zur maschinenbauingenieurin) schien zufrieden. d. war übrigens begeistert, sie will mit ihrer freundin noch ein zweites mal ins kino. jaja, die welt der lesbierinnen ist schon eine ziemlich andere. man nimmt aber schon noch mehr aus dem film mit, als seine vorurteile über die lesben, die man als partyschwuchtel so gerne pflegt. da ist zum beispiel ein plädoyer sehr beachtenswert, in dem es darum geht, an einer offenen gesellschaft zu bauen, in der alle und nicht nur die schwul-lesbischen lebensformen platz haben. ich persönlich finde nämlich ein männer- oder frauenpaar vor dem traualtar ziemlich absurd. mir geht es in diesem zusammenhang weniger darum zu kritisieren, 'ja' voreinander und vor gott zu sagen, als um 'me too' mentalität. was soll denn das heterosexuelle gehabe der lesben und schwulen, in dem spiessigkeit mehr gewicht bekommt, als offenheit und toleranz? das ist halt alles unpolitisch filzpantoffelige heterokacke. johanna berends sagt im film dazu treffend: »heiraten? das wollen doch heutzutage nur noch katholische priester und homosexuelle!« dafür bekommt sie von mir einen männerkuss, der -so liva tresch- schmeckt, wie lauwarme gschwellti... wuäh.